Diversity Tea Time

 

„Fest der Vielfalt“ auf dem Goetheplatz und „Diversity Tafel“ im Theater Bremen

Die schöpferische Kraft der Vielfalt war am 9. Juni 2015 in Bremen zu erleben! Mehr als 200 Besucherinnen und Besucher waren beim „Fest der Vielfalt“ auf dem Goetheplatz.

Der 3. Deutsche Diversity-Tag mit bundesweiten Aktivitäten zur Förderung und Wertschätzung von Vielfalt fand am Dienstag, 9. Juni 2015, statt.

Für die Hochschule Bremen und das Mercedes-Benz Werk Bremen – in Kooperation mit dem Theater Bremen – war dieser Tag Anlass für das „Fest der Vielfalt“ mit der Diversity Tea Time, einer Kultur- und Informationsveranstaltung bei Kaffee und Kuchen im Freien auf dem Goetheplatz, sowie für die Diversity Tafel im Theater Bremen am Abend.

Der 9. Juni war auch Start der Bewerbung für den Bremer Diversity Preis „Der Bunte Schlüssel: Vielfalt gestalten! 2015“, der vom Zentrum für Interkulturelles Management & Diversity der Hochschule Bremen und dem Mercedes-Benz Werk Bremen jährlich ausgelobt wird. Bewerbungen bis 5. Oktober 2015 online unter: http://diversity-preis-bremen.de. Aufgefordert zur Bewerbung um den „Bunten Schlüssel 2015“ werden Organisationen, die die unterschiedlichen Fähigkeiten und Talente ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern, die Vorteile von Vielfalt in der eigenen Organisation oder im Team bewusst nutzen und sichtbar machen. Nationalität, Ethnizität, Geschlecht, Alter, sexuelle Orientierung, körperliche und geistige Befähigung, Weltanschauung, Religion, Organisationskultur, Bereich etc. können thematisiert werden. Ausgezeichnet werden vorrangig die gelebte betriebliche Praxis sowie Konzepte und Maßnahmen, die sich bereits bewährt haben und nachhaltig wirken.

Auf dem „Fest der Vielfalt“ begrüßten Michael Börgerding, Intendant des Theater Bremen, sowie die Initiatorinnen des Bremer Diversity Preises, Jutta Berninghausen (Hochschule Bremen) und Doris Heitkamp-König (Mercedes-Benz Bremen) bei strahlendem Sommerwetter mehr als 200 Besucher_innen auf dem Goetheplatz. Vier Preisträger_innen der „Bunten Schlüssel: Vielfalt gestalten! 2014“ präsentierten auf der Bühne ihre Konzepte zum Umgang mit Vielfalt und informierten an Ständen über ihre Arbeit. Beim internationalen Café InCa gab es Kaffee und Kuchen, eine internationale Studierendenband der Hochschule Bremen begeisterte mit 9 Cover Songs von Pop bis Soul,

Kinder erfreuten die Bastel- und Schminkaktionen von InCa, drei Gasttänzer aus dem Senegal performten „Boxom“ von steptext, der Bürgerchor aus Hair sang zum Abschluss u.a. das „Fisch im Wasser“ Lied von Nina Hagen.

Im Zentrum des Informationsprogramms standen: das „Voneinander Lernen“ bei HAIRLINER‘S mit dem fiktiven Mitarbeiter HAIRman(n) K. aus Bremen, der seit April 2015 durch Europa reist, um ländertypische „Friseurkulturen“ zu erforschen und mit Kolleg_innen in Austausch zu treten; die gezielte Einstellung und Förderung von Mitarbeitenden verschiedener kultureller Herkunft und Muttersprache sowie die Schaffung einer familienfreundlichen Umgebung bei Röhlig Logistics; die Teilhabe von Menschen mit Fluchterfahrung am gesellschaftlichen Leben bei InCa; die Aufklärung über Homosexualität und Anerkennung geschlechtlicher wie sexueller Vielfalt in Schulen und Unternehmen bei RAT&TAT.

100 Führungskräfte und Multiplikator_innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Medien und Kultur konnten auf der Bremer Diversity Tafel im Theater Bremen hinter die Kulissen blicken: Nach einem eindrucksvollen Gang durchs Theater bis in den Requisitenkeller, und dem musikalisch von „Lauter Blech“ begleiteten Einzug der Tafelgäste ins Foyer des Kleinen Hauses (noon), sprach der Intendant Michael Börgerding über die bewusste Auseinandersetzung des Theater Bremen mit Verschiedenheit in spartenübergreifenden Inszenierungen sowie im Zusammenwirken von Ensemblemitgliedern, internationalen Gastkünstler_innen und Laien. Die Regisseurin Lola Arias und die Leiterin der Jungen Akteure, Nathalie Forstman, erzählten von ihrem szenischen Tutorial mit bulgarischen Kindern. Basierend auf deren Erfahrungen geht es in dem neuen Stück „The art of arriving“ um das sich Zurechtfinden in einer neuen Welt, um die Gleichzeit des Lebens in zwei Kulturen, um die Verantwortung, die zugewanderte Kinder in der Rolle des Übersetzers und Mittlers für die eigenen Eltern übernehmen, um Anpassung und Bewahrung des Eigenen. Die beiden Künstlerinnen wiesen auf die Herausforderungen und Chancen hin, mit Kindern zu arbeiten, die sich oft vom Augenblick und der Situation hinreißen ließen, aber von denen sie in Sachen Mut, Neugierde und Improvisationsvermögen einiges lernen könnten. Mit beinahe vergessenen Schlagern und Chansons über Liebesfreud und Liebesleid begeisterte die Schauspielerin und Sängerin Gabriele Möller-Lukasz gemeinsam mit dem Pianisten Marc Lüdicke das Tafel-Publikum.

Am Ende der Abendveranstaltung wurde von Doris Heitkamp-König und Jutta Berninghausen die Staffel für die folgende 9. Diversity Tafel an Vertreterinnen von WERDER BEWEGT überreicht. Die Diversity Tafel 2016 wird am 4. Deutschen Diversity Tag im Weserstadion stattfinden.

Für die Organisation des „Festes der Vielfalt“ waren – unter der Projektleitung der Eventmanagerin Christel Fangmann in Kooperation mit dem Zentrum für Interkulturelles Management & Diversity – 9 Studentinnen der Hochschule Bremen aus den Internationalen Studiengängen Tourismusmanagement und Angewandte Freizeitwissenschaft mit verantwortlich. Studierende aus beiden Studiengängen lernten im Modul Learner´s Company einen Ausschnitt aus der praktischen Tätigkeit des Projektmanagements unter realen Bedingungen kennen. Dabei trafen die Kulturen der Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaften aufeinander, positive Synergien entstanden und mündeten im „Fest der Vielfalt“ sowie in der Diversity-Tafel.

Der Diversity-Tag geht auf eine Initiative des Vereins Charta der Vielfalt zurück und fand am 11. Juni 2013 zum ersten Mal statt. Rund 240 Unternehmen und Organisationen in ganz Deutschland beteiligten sich. Durch die unterschiedlichsten Aktionen gelang es, Vielfalt in der Gesellschaft zu präsentieren. Auch in Bremen gab es mehrere Initiativen hierzu. Die beeindruckenden Aktionen des 1. Deutschen Diversity-Tages haben gezeigt, wie sehr der Wirtschaftsstandort Deutschland davon profitiert, seine Vielfalt bewusst zu nutzen und zu fördern. Das Signal ist eindeutig: Vielfältige Belegschaften bekommen einen immer höher werdenden Stellenwert.